Ein zentrales Ziel meiner ersten Amtszeit war es, eine ausgewogene Windkraftplanung für Nieheim zu entwickeln. Nachdem die Partei Bündnis 90 / Die Grünen durch die Regierungsbeteiligung auf Bundes- und Landesebene stark an politischem Einfluss gewann, war klar, dass Kommunen wie Nieheim mit umfangreichen Windkraftpotenzialen schon bald würden Flächen bereitstellen müssen. Die (umfangreichen) Potenzialzonen im Gemeindegebiet waren Stadtrat und Stadtverwaltung bereits seit einer ersten „Weißflächenanalyse“ im Jahr 2012 bekannt, sodass es wenig sinnvoll erschien, sich gegen eine aktive Windkraftplanung zu stellen. Stattdessen war es wichtig, die Windkraft gesteuert auszubauen und durch frühzeitige und konstruktive Gespräche mit den Vorhabenträgern (= Projektentwickler, auch Projektierer genannt) finanzielle Vorteile für die Stadt Nieheim herauszuarbeiten. Ab Sommer 2021 war absehbar, dass über 30 große Windkraftanlagen in den kommenden Jahren im Gemeindegebiet neu entstehen könnten, was ein enormes Potenzial für die städtischen Einnahmen bedeutete. Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), §6, könnte die Stadt in Zukunft jährlich allein bis zu 750.000 Euro aus dieser Form der Beteiligung an Windkraftanlagen erzielen. Dank des fairen und offenen Umgangs mit den Vorhabenträgern kann die Stadt Nieheim mit einer Beteiligung an allen neuen Anlagen rechnen. Die Beteiligung bei allen bestehenden Anlagen ist – mit einer Ausnahme – bereits vertraglich geregelt. Aktuell belaufen sich die Beteiligungserlöse gem. §6 EEG bei den Bestandsanlagen auf geschätzt gut 120.000 Euro pro Jahr.